Reißt die Götter von dem Throne

Um echten Ruhm dir zu erringen,
Der von der Selbstsucht Schlacke frei,
Musst du mit jenem Riesen ringen,
Den großgesäugt die Tyrannei.
Die Gottheit kämpft mit ihm vergebens,
Weil er in ihren Diensten steht
Und mit dem Ende seines Lebens
Ihr Himmelreich in Trümmer geht.

Es ist der Unverstand der Massen,
Des Aberglaubens Riesensohn,
Willst du ihm nach dem Leben fassen,
Dann reiß die Götter erst vom Thron,
Die du im Herz bisher geborgen,
Befrei dich von des Glaubens Druck;
Musst dich um Hass und Schimpf nicht sorgen,
Sie sind des Ruhmes schönster Schmuck.

Friedrich Wilhelm Fritzsche (1825 - 1905)

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